Die Bodenstabilisierung ist ein wichtiger Prozess im Bauwesen und im Tiefbau, der darauf abzielt, die technischen Eigenschaften des Bodens zu verbessern und um eine langfristige strukturelle Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Unter den verschiedenen verfügbaren Methoden hat sich die Kalkbehandlung als weit verbreitete und wirksame Technik etabliert. Durch die Zugabe von Kalk in den Boden - in der Regel in Form von Branntkalk (CaO) - werden chemische Reaktionen ausgelöst, die die Verarbeitbarkeit, Tragfähigkeit und Festigkeit des Bodens erheblich verbessern. Dadurch wird die Plastizität des Bodens verringert und seine Beschaffenheit verbessert, wodurch das Material leichter zu verarbeiten und zu verdichten ist.
Umfangreiche Forschungen, Untersuchungen und der Bau von Deichen in Originalgröße haben die bedeutenden Vorteile der Kalkbehandlung im Wasserbau aufgezeigt. Die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse unterstützen nun die breitere Anwendung dieser Technik in der Praxis. Um besser zu verstehen, wie die Kalkbehandlung Wasserbauwerke unterstützt, lassen sich ihre Vorteile wie folgt kategorisieren:
Verarbeitbarkeit
Stabilität
Hydraulische Eigenschaften

Das 2014 ins Leben gerufene Forschungsprogramm DigueELITE konzentrierte sich auf den Bau und die Beobachtung eines Versuchs-Deichs entlang des Flusses Vidourle in Frankreich. Die Kalkbodenbehandlung war ein wesentlicher Bestandteil der Konstruktion des Deichs. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Testkampagnen durchgeführt, um das Verhalten und die Erosionsbeständigkeit des Deichs zu bewerten.
Nach dem kürzlich erfolgten Abschluss des DigueELITE-Projekts hat das Konsortium – bestehend aus ISL, INRAE, Lhoist, EDF und ARCOR Technologies – eine umfassende Zusammenfassung des Projekts veröffentlicht. Diese Publikation fasst die wichtigsten Ergebnisse des DigueELITE-Forschungsprogramms sowie Erkenntnisse aus verwandten Studien zusammen und stellt sie der Wasserbau-Fachwelt zur Verfügung.
Dieses nützliche Dokument richtet sich an Projektinhaber, Projektmanager, Planungsbüros, Bauunternehmen und Kontrollstellen, die an der Planung, dem Bau, der Inspektion und der Überwachung von Flussdeichen und -dämmen, kleinen Stauseen und Wasserkanälen beteiligt sind – insbesondere solchen, die mit kalkbehandelten Böden bis zu einer maximalen Höhe von 15 Metern gebaut wurden.
Die Publikation ergänzt bestehende Planungs- und Bauvorschriften, indem sie neue technische und wirtschaftliche Möglichkeiten aufzeigt. Sie bietet:
Detaillierte Anleitungen zur Untersuchung, Planung, Dimensionierung, Errichtung und Überwachung von kalkbehandelten Wasserbauwerken
Eine eingehende Untersuchung der technischen Grundlagen und Methoden der Kalkbodenbehandlung beim Bau oder der Sanierung von Wasserbauwerken
Praktische Empfehlungen sowohl für Neubauten als auch für Sanierungsprojekte
Durch die Integration dieser Erkenntnisse können Sie als Baufachleute zur Entwicklung leistungsfähiger, langlebiger Wasserbauwerke beitragen.