Wie wird der CO2-Fussabdruck nach dem Greenhouse Gas Protocol berechnet?

In der heutigen Welt müssen Unternehmen, die Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, wissen, wie hoch ihr CO2-Fußabdruck ist und wie sie ihn reduzieren können.  

Ökologische Aspekte rücken weltweit immer mehr in den Mittelpunkt, weswegen Unternehmen kaum um nachhaltige Praktiken herumkommen. Indem Unternehmen ihre CO2-Emissionen im Blick behalten und reduzieren, können sie einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. 

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Was ist der CO₂-Fußabdruck?

 

Der CO₂-Fußabdruck ist die Gesamtmenge der direkten oder indirekten Treibhausgasemissionen (THG), die durch eine Person, ein Ereignis, ein Unternehmen, eine Dienstleistung, einen Ort oder ein Produkt über ihre Lebensdauer hinweg verursacht werden, ausgedrückt in CO2 -Äquivalent (CO2e).

https://ghgprotocol.org/

Was sind Treibhausgase?

 

Treibhausgase (THG) sind eine Gruppe von Gasen, die zur Erderwärmung und zum Klimawandel beitragen. Das GHG Protocol beinhaltet sieben Gase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Stickstoffmonoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), Perfluorcarbone (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). 

Treibhausgasemissionen werden als CO2 -Äquivalent (CO2e) unter Verwendung des jeweiligen Treibhauspotenzials über 100 Jahre (GWP100) berechnet. 

 

Der CO₂-Fußabdruck lässt sich in zwei Arten unterteilen:

 

  1. Der Corporate Carbon Footprint (CCF) umfasst alle Treibhausgasemissionen eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum. 
  2. Der Product Carbon Footprint (PCF) bezieht sich auf alle Treibhausgasemissionen eines bestimmten Produkts während seines Lebenszyklus. 

Der CO2-Fußabdruck des Produkts sollte immer mit einem Scope oder einem Grenzwert verbunden sein. Am häufigsten sind dabei:  

  • Cradle-to-Gate: wird hauptsächlich für Business-to-Business-Produkte (B2B) verwendet. Dieser misst die gesamten Treibhausgasemissionen von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung der Produkte bis zum Werkstor (d. h. bevor sie zu den Kunden transportiert werden). 
  • Cradle-to-Grave: wird hauptsächlich für Business-to-Consumer-Produkte (B2C) verwendet. Dieser misst die gesamten Treibhausgasemissionen von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung, den Vertrieb, die Verwendung und schließlich die Entsorgung der Produkte. 

Wie wird der CO₂-Fußabdruck berechnet?

Das GHG Protocol enthält Standards und Leitlinien für die Bilanzierung und Meldung von Treibhausgasemissionen für Unternehmen, Regierungen und andere Organisationen. Es wird vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) erstellt. 

Das GHG Protocol unterteilt die Emissionen eines Unternehmens in drei Kategorien: 

  • Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen aus Quellen, die dem Unternehmen gehören oder von ihm kontrolliert werden. Darunter fallen betriebliche Einrichtungen und Firmenfahrzeuge. 
  • Scope 2: Energiebezogene indirekte Treibhausgasemissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom, Dampf, Heizung und Kühlung.  
  • Scope 3: Sonstige indirekte Treibhausgasemissionen aus Quellen, die dem Unternehmen weder gehören noch von ihm kontrolliert werden. Scope 3 wird in zwei Kategorien unterteilt:  
    • Zu den vorgelagerten Tätigkeiten gehören eingekaufte Waren und Dienstleistungen, Investitionsgüter, brennstoff- und energiebezogene Tätigkeiten, vorgelagerter Transport und Vertrieb, im Betrieb anfallender Abfall, Geschäftsreisen, Pendelverkehr von Mitarbeitern und Leasinggegenstände.  
    • Zu den nachgelagerten Aktivitäten gehören der nachgelagerte Transport und Vertrieb, die Verarbeitung, die Verwendung und die Behandlung verkaufter Produkte am Ende der Lebensdauer, Leasinggegenstände, Franchises und Investitionen. 

Durch die Einführung des GHG Protocol können Unternehmen genaue Treibhausgasinventare erstellen, Schlüsselbereiche für die Reduzierung von Emissionen identifizieren und Strategien zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen entwickeln. 

CO₂-Fußabdruck von Lhoist

Für Unternehmen wie Lhoist, die in der Kalk-, Dolomit- und Mineralienindustrie tätig sind, ist die Berechnung ihres CO2-Fußabdrucks ein wesentlicher Schritt, um ihren Umwelteinfluss zu reduzieren und nachhaltige Praktiken zu fördern. 

Was unternimmt Lhoist, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren?  

Bei Lhoist setzen wir uns für Nachhaltigkeit ein und arbeiten aktiv an mehreren Initiativen zur Reduzierung unseres CO₂-Fußabdrucks. Die erste Initiative bezieht sich auf die Kraftstoffflexibilität und -effizienz. Wo möglich, konzentriert sich Lhoist auf die Verwendung erneuerbarer Brennstoffe, die Umstellung auf Biomasse und die Aufrüstung von Anlagen und Öfen, um effizienter zu werden. Dies trägt dazu bei, die CO2-Emissionen von Lhoist aus der Brennstoffverbrennung zu senken, und unterstützt die Bemühungen von Lhoist zur Dekarbonisierung. 

Der Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen ist eine weitere Priorität auf dem Weg von Lhoist zur Reduzierung der Emissionen. Darüber hinaus wird an mehreren Produktionsstandorten von Lhoist an Projekten wie Photovoltaikanlagen gearbeitet. 

Lhoist arbeitet auch an einer Vielzahl von Projekten zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture, Utilization and Storage, CCUS), um unseren CO2-Fußabdruck in den nächsten Jahren zu reduzieren.