Kalkmaterial enthält Oxide, Hydroxide, Carbonate oder Silikate der Nährstoffe Calcium (Ca) oder Magnesium (Mg) und spielt in der modernen Land- und Forstwirtschaft eine entscheidende Rolle. Es verbessert die Bodengesundheit, steigert die Ernteproduktivität und gewährleistet das Wohlbefinden der Tiere. Ob die Regulierung des Boden-pH-Werts oder die Bereitstellung essenzieller Nährstoffe – die Vorteile von Kalk gehen weit über die Felder hinaus. Auch in der Tierernährung und Tierhygiene kommt Kalk zur Anwendung und unterstreicht damit, wie wichtig er für die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen und florierenden landwirtschaftlichen Ökosystems ist.
Landwirtschaftlicher Kalk, der aus Kalkpulver, Kalk oder Dolomitkalk hergestellt wird, neutralisiert die Säure des Bodens und versorgt Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen wie Calcium und Magnesium. Seine Hauptbestandteile Calciumcarbonat (Kalkstein) (CaCO₃) und Calciummagnesiumcarbonat (Dolomitkalk) (CaCO3, MgCO3) tragen zur Verbesserung der Bodengesundheit und des Ernteertrags bei. Andere Kalkstoffe und Spezialmineralien werden in der Land- und Forstwirtschaft häufig verwendet, um den pH-Wert des Bodens auszugleichen und Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen wie Magnesium und Calcium zu versorgen.
Kalkstein und Dolomitkalk (oder Ag-Kalk in den USA) sind die häufigsten Formen von Kalkmaterial, die in der Landwirtschaft verwendet werden. Auch Branntkalk, Kalkhydrat und Dolomit sind weit verbreitet:
Die Verwendung von Kalkmaterial führt zu einer effizienteren Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und erhöht die Wirksamkeit von Düngemitteln, wodurch ihr Umwelteinfluss, zum Beispiel auf das Grundwasser, und Stickstoffemissionen reduziert werden.
Kalkmaterial erhöht den pH-Wert saurer Böden, wodurch sie neutraler und werden und sich besser für den Pflanzenanbau eignen.
Kalkmaterial trägt zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, indem es eine bessere Bodenaggregation fördert. Dadurch werden die Drainage, Belüftung und Wurzelentwicklung verbessert und die Pflanzen gesünder.
Durch die Neutralisierung der Säure im Boden verbessert Kalkmaterial die Verfügbarkeit wichtiger Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Phosphor und Kalium, die für das Pflanzenwachstum und die Steigerung des Ernteertrags von entscheidender Bedeutung sind.
Kalk spielt eine entscheidende Rolle bei der Calcium-Supplementierung im Rahmen der Tierernährung. So erhalten die Tiere die tägliche Calcium- und Magnesiummenge, die sie benötigen, um gesund zu bleiben.
Der Einsatz von Kalk zur Geruchsbekämpfung in der Tierhaltung bietet mehrere Vorteile: Er reduziert Gerüche und desinfiziert den jeweiligen Bereich, indem er Krankheitserreger reduziert und Abfälle dekontaminiert. Diese Eigenschaften machen Kalk zu einer effektiven Lösung für die Geruchsbekämpfung und die Förderung einer gesünderen Umgebung für Tiere und Pfleger.
Kalksteinpartikel können auch in einigen Haustierstreu-Formulierungen verwendet werden.
Planen Sie im Voraus
Landwirtschaftlicher Kalk braucht Zeit, um im Boden zu wirken. Soll Kalk den Boden beim nächsten Pflanzenanbau verbessern, sollte er mindestens sechs Monate vor Aussaatbeginn angewendet werden. Die beste Zeit zum Kalken ist vor dem Regen. Durch das Wasser kann der Kalk tiefer in den Boden eindringen.
Wiederholung bei Bedarf einplanen
Mit der Zeit nimmt der Kalkgehalt im Boden ab, was wiederum den pH-Wert des Bodens ändert. Wie oft Sie Ihre Felder nachkalken müssen, hängt von der Art des Bodens ab, in der Regel jedoch alle drei Jahre.
Bodenbearbeitung, wann möglich
Grundsätzlich ist es am besten, den Boden nach dem Verteilen des Kalks zu bearbeiten, um ihn vollständig in den Boden einzuarbeiten. Der Kalk kann sich jedoch im Laufe der Zeit selbst verteilen, solange Ihnen Regen, Schnee oder Wind nicht zuvorkommen.
Die Kalkanwendung trägt zur nachhaltigen Landwirtschaft bei, indem sie saure Böden neutralisiert, wodurch der pH-Wert des Bodens und die Nährstoffverfügbarkeit verbessert werden. Dieser Prozess setzt wichtige Nährstoffe wie Calcium und Magnesium frei, verbessert die Bodenstruktur, reduziert die Bodentoxizität und fördert eine nützliche mikrobielle Aktivität. All das führt zu gesünderen Pflanzen und produktiveren Böden und unterstützt somit nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken.